Leckere und kreative Rezepte gibt es im Internet zuhauf. Manche sind gut und manche weniger. Doch wie gelingt der perfekte Kuchen? Worauf muss ich beim Plätzchen backen achten? Mit meinen praktischen Tipps & Tricks zum veganen Backen sowie meiner ultimativen Guide zur Aufbewahrung und Vorbereitung von Kuchen wird jeder Anfänger schnell zum Back-Profi!
Im Laufe der Zeit habe ich so viele Backrezepte gesehen, kreiert, abgewandelt und neu entdeckt, dass mir inzwischen einfach jedes Rezept immer gelingt. Das war aber nicht immer so. Das ist das Ergebnis aus jahrelanger Erfahrung, Erkenntnissen, Fehltritten, Experimenten und vielen Stunden Backzeit.
Damit dir dein nächstes Rezept auch auf Anhieb gelingt, habe ich hier meine 7 wichtigsten Tipps und Tricks zum veganen Backen zusammengetragen. Natürlich ist jede Küche anders, jeder Backofen, jeder Herd und auch die Zutaten sind verschieden. Deswegen kann das Ergebnis am Ende immer abweichen. Aber wenn du dich an die folgenden Punkte hältst, dann stehen deine Chancen besonders gut, dass dir Kuchen, Brownies, Plätzchen und Co mit Sicherheit perfekt gelingen!

Vegan Backen – Die Besten Tipps & Tricks
1. Die richtige Temperatur
Tipp Nummer 1: Egal, ob vegan oder nicht – beim Backen solltest du immer darauf achten, dass die Zutaten dieselbe (Zimmer)Temperatur haben. Wenn die Butter zum Beispiel direkt aus dem Kühlschrank kommt und hart ist, während die Pflanzenmilch lauwarm ist, machst du dir das Leben schwer. Ausnahme: Es steht im Rezept explizit drin, dass die Milch / das Wasser / Butter etc. kalt oder heiß sein soll. Merke: Wenn die Zutaten dieselbe Temperatur haben, reagieren sie besser und lassen sich leichter miteinander vermengen.
2. Verschiedene Teigsorten
Mach dich mit den verschiedenen Teigsorten vertraut. Wir unterscheiden zwischen Rührteig, Biskuitteig, Hefeteig, Mürbeteig und Blätterteig. Jeder dieser Teige hat andere Eigenschaften und Besonderheiten. Du solltest also vor dem Backen immer wissen, um welche Art Teig es sich handelt.
- Rührteig: Kuchen, Muffins, Brownies, Blondies, Schichttorten, Pfannkuchen, Waffeln, usw.
- Biskuitteig: Torten, Tiramisu, Biskuitrolle, etc.
- Hefeteig: Brötchen, Brote, Pizza, Kuchen, Hefezopf, Plundergebäck wie Croissants und Hörnchen, Krapfen, Zimtschnecken, etc.
- Mürbeteig: Plätzchen, Kekse, Tarten, Pies, knuspriger Kuchenboden (z. B. von Käsekuchen), Quiche, etc.
- Blätterteig: Apfeltaschen, Pizzastangen, Blätterteigtaschen, Plunder, gefüllte Teigtaschen, herzhafte Muffins, Schnecken.
3. Die perfekte Knet-/ Rührzeit und -intensität
Wenn du weißt, welchen Teig du zubereitest, kannst du auch besser damit umgehen. So werden Hefeteige lange geknetet, damit sie schön soft und weich werden. Mürbeteig wird dagegen wegen des Glutens kurz geknetet, weil er am Ende knusprig und nicht zäh werden soll. Mürbeteig (z.B. bei Plätzchen) ist direkt nach dem Backen weich und härtet erst beim Erkalten aus. Das sind auch wichtige Infos, um die Form der Kekse oder des Gebäcks zu wahren.
Rührteig und veganer Biskuitteig hingegen sollten nur kurz gerührt werden; also so lange gerührt werden, bis sich die Komponenten miteinander grob verbunden haben. Kleine Klümpchen sind dabei okay. Hier ist weniger mehr und lieber rührst du etwas kürzer als zu lang, weil der Teig durch das enthaltene Gluten auch schnell zäh werden kann. Deswegen empfehle ich zunächst die trockenen Zutaten zu sieben und den Rührteig dann mit der Hand und einem Schneebesen oder Teigschaber zu rühren und nicht mit dem Handmixer. So bleibt der Teig am Ende schön fluffig.
Wie du den Teig fluffig bekommst, kannst du auch im Beitrag über den veganen Eiersatz nachlesen.
4. Kühlung von Mürbeteig
Bei Mürbeteig-Rezepten, ist es so, dass du den Teig vor der Weiterverarbeitung für etwa eine Stunde in den Kühlschrank geben sollst, damit die Butter wieder fester wird und er weniger klebrig ist. Bei der Kühlzeit kommt es natürlich immer auch auf das Gerät, die eingestellte Temperatur und die Kühlkraft an (die ideale Temperatur liegt bei etwa 7 °C). Tipp: Sollte der Teig versehentlich zu hart geworden sein, dann kannst du ihn einfach einige Minuten in der Küche liegen lassen, bis er wieder weicher geworden ist.
In diesem Ratatouille Rezept kannst du dich über die richtige Lagerung im Kühlschrank informieren. Generell kannst du dich immer daran halten, dass es oben und in der Tür am wärmsten ist. Wenn etwas also nicht zu kalt gelagert werden soll, dann leg es in das obere Fach. Unten und im Gemüsefach ist es am kältesten.
5. Backzeit, Temperatur und Backzubehör
Des Weiteren solltest du beim Backen und Kochen immer beachten, dass jeder Backofen und Herd unterschiedlich ist und andere Ergebnisse hervorbringen kann.
Auch die Backzeit kann je nach Teig, Füllmenge, Backform, Material und Ofen variieren. Wichtig ist, dass der Ofen die richtige Temperatur hat und während des Backens immer geschlossen bleibt. Erst nach Ablauf der Backzeit solltest du den Stäbchentest machen. Dabei gilt wieder die Devise: weniger ist mehr. Lass den Kuchen lieber etwas kürzer drin und verlängere die Backzeit hintenraus, als dass er zu trocken wird oder dir verbrennt.
Achte am Ende auch darauf, dass du dem Kuchen / Gebäck genügend Zeit zum Auskühlen lässt. Moderne Backöfen haben bereits eine integrierte Abkühlfunktion. Bei älteren Modellen empfehle ich, zunächst einen Holzlöffel zwischen die Tür zu stecken, sodass die heiße Luft auf dem Ofen entweichen und sich die Temperatur besser der Umgebung anpassen kann. Dann kannst du die Tür offen lassen und den Kuchen bei geöffneter Tür erkalten lassen. (Das spart im Winter auch die Heizung 🙂 ).
6. Die perfekte Konsistenz – weich oder knusprig
Wenn du beispielsweise softe Cookies oder Zimtsterne haben möchtest, empfehle ich dir, sie 1. nicht zu lange zu backen und 2. Luftdicht zu verpacken, wenn sie noch nicht ganz ausgekühlt sind. Dann behalten sie die weiche Konsistenz bei. Je länger der Teig an der frischen Luft abkühlt, umso härter wird das Gebäck am Ende.
Wenn du z. B. einen veganen Käsekuchen backst, empfehle ich dir ihn immer erst im Kühlschrank komplett auskühlen und aushärten zu lassen, bevor du ihn anschneidest. Sonst zerläuft dir alles.
Möchtest du ein hart gewordenes Gebäck (z. B. Waffeln, Kuchen, Muffins, Brownies, Brötchen) wieder weich bekommen, reicht es, wenn du es einfach kurz in der Mikrowelle erwärmst. Dann wird es wieder super soft und fluffig. Auch gefrorenes Gebäck kannst du direkt in der Mikrowelle auftauen / erwärmen und es wird super weich und warm. Der Backofen trocknet übrigens eher aus. Wenn du etwas knusprig haben möchtest, wie Brot, dann eignet sich der Ofen dafür besser.
7. Allgemeine Hinweise
Beim veganen Backen ist es wichtig, sich an ein paar Tipps, Regeln und Grundsätze zu halten, damit es gelingt. Durch den Ersatz der tierischen Produkte, müssen wir einfach etwas aufmerksamer sein und bedachter backen.
Wenn du z. B. vegane Torten backen möchtest und den Kuchenboden dafür vorbereitest, ist es besser, diesen am Vortag zu backen. Dann hat er genug Zeit zum auskühlen und kann fest werden. Schneidest du einen veganen Kuchen warm an, kann es sein, dass dir alles zerfällt und deine Mühen am Ende umsonst waren.
Dieses Prinzip gilt eigentlich immer, egal, ob vegan backen oder nicht. Immer erst erkalten lassen, dann weiterverarbeiten oder schneiden und genießen.
Vegane Rezepte ohne Ei brauchen oft mehr Power, was die Triebkraft angeht. Damit der Kuchen aber nicht komplett nach Backpulver schmeckt, ist es am besten, wenn man Backpulver und Natron kombiniert. Da Natron die doppelte Triebkraft von Backpulver hat, kannst du 2 TL Backpulver durch 1 TL Natron ersetzen. Um die Triebkraft besser zu aktivieren, wird bei veganen Backrezepten auch häufig Säure wie zum Beispiel Apfelessig oder Zitronensaft hinzugefügt. Mit dieser Power-Kombination gehen vegane Kuchen auch ohne Ei wunderbar auf!

Vegan Backen – FAQ – Fragen und Antworten
Natürlich gibt es noch ganz viele andere Punkte, auf die man beim veganen Backen achten kann. Deswegen habe ich ein paar in den FAQ zusammengefasst.
Wie kann man Kuchen aufbewahren?
So gut ein selbstgebackener Kuchen auch schmeckt, meistens bleibt immer etwas übrig. Daher habe ich hier ein paar Tipps zur Aufbewahrung von Rührkuchen, Käsekuchen, Hefeteig, Gebäck und Torten. Wusstest du eigentlich schon, dass man aus Kuchenresten im Handumdrehen Cake Pops oder Kuchenpralinen herstellen kann?! Schau dir gerne meine Rezepte an!
Bei der Lagerung und Aufbewahrung von Kuchen gilt folgende Grundsatzregel: Torten, Kuchen mit Creme- und / oder Fruchtfüllung sowie Obstkuchen gehören in den Kühlschrank. Trockene Rührkuchen, Brote sowie Blätterteig- und Hefegebäck, hingegen, sollten in einem luftdichten Behälter oder unter eine Abdeckhaube bei Raumtemperatur aufbewahrt werden. Einzelne Kuchenstücke kann man auch in Frischhaltefolie oder Alufolie einpacken, jedoch sind wiederverwertbare Aufbewahrungsbehälter deutlich umweltfreundlicher.
Wie lange man Kuchen, Torten und anderes Gebäck aufbewahren kann, hängt immer von der Art des Gebäcks, den verwendeten Zutaten und der Lagerung ab. Grundsätzlich kann man Torten, Blätterteig- und Hefegebäck 2-3 Tage aufbewahren. Rührkuchen, Muffins, Brownies, Käsekuchen und Brot halten sich in der Regel bis zu 5 Tage.
Tipp: Sollte dein Gebäck über die Zeit trocken geworden sein, kannst du es einige Sekunden in der Mikrowelle erhitzen, dann wird es wieder wunderbar saftig, weich und fluffig! Cremige Kuchen wie Käsekuchen oder Torten sollten allerdings nicht in die Mikrowelle, da die Creme sonst schmilzt.
Wie kann man Kuchen im Voraus backen oder einfrieren?
Die meisten Kuchen und Torten kann man problemlos 1-2 Tage im Voraus backen für bis zu 6 Monate einfrieren. Hierfür schneidet man den Kuchen am besten in einzelne Stücke und wickelt diese zunächst in Frischhaltefolie ein oder trennt die einzelnen Stücke mit Backpapier. Dann gibt man alle Stücke in einen gefriergeeigneten Behälter oder Gefrierbeutel. Bei Bedarf die Kuchenstücke dann einfach rausholen und bei Raumtemperatur oder kurz in der Mikrowelle auftauen lassen.
Welches Öl für veganes Backen?
Wer auf den traditionellen Buttergeschmack im Kuchen nicht verzichten möchte, sollte Rapsöl mit Buttergeschmack (Albaöl) verwenden. Ansonsten eignen sich geschmacksneutrale Öle wie Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Avocadoöl. Für herzhaftes Gebäck wie Pizza oder Quiche eignet sich auch Olivenöl. Kokosöl ist zwar auch ein gutes Öl zum Backen, aber es wird bei Raumtemperatur (und vor allem im Kühlschrank) fest, sodass der Kuchen dann auch fester wird. Daher verwende ich Kokosöl nur bei Bananenbrot.
Kann man mit veganer Butter auch Backen?
Natürlich! Inzwischen gibts es zahlreiche pflanzliche Butteralternativen, die in vielen Supermärkten erhältlich sind. Genauso wie herkömmliche Butter wird auch vegane Butter im gekühlten Zustand fest, sodass sich klassischer Mürbeteig leicht vegan herstellen lässt. Besonders beim Plätzchen backen darf vegane Butter also nicht fehlen!
Wie macht ich Vegane Buttermilch selber?
Vegane Buttermilch macht den Kuchen saftiger. Achte bei der Herstellung darauf, dass du Sojamilch verwendest, sonst klappt es meistens nicht. Alternativ kannst du auch Sojajoghurt nehmen und ihn mit Milch vermengen.
Warum reißt mein Cheesecake nach dem Backen?
Wenn nach dem Backen dein Cheesecake reißt, dann hast du wahrscheinlich keine gleichmäßige Hitze verwendet. Orientiere dich gerne an meinem New York Cheesecake Rezept. Darin erfährst du ganz genau, worauf du beim Backen von veganem Käsekuchen achten musst.
Womit kann ich Eier beim Backen ersetzen?
Lies dir hierfür am besten diesen Artikel durch. Da steht genau, wie du Eier beim veganen Backen ersetzen kannst.
Was ist die beste Pflanzenmilch fürs Backen?
Über die verschiedenen Arten von Pflanzenmilch und wofür sich welche am besten eignet, habe ich einen gesonderten Artikel geschrieben, den ich demnächst veröffentlichen werde.
Ich hoffe die Tipps und Tricks rund ums vegane Backen sind dir eine Hilfe. Sollte deine Frage in diesem Artikel noch nicht beantwortet sein, kannst du sie gerne unten in die Kommentare schreiben. Ich werde sie dann zeitnah beantworten. Sollten dir noch Tipps oder Tricks zum veganen Backen, den ich nicht erwähnt habe, einfallen, würde ich mich über deine Ergänzung freuen!
Ansonsten wünsche ich dir viel Spaß beim Backen! 🙂

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